Eher überraschend kündigte die US-amerikanische Metalband Savatage im vergangenen Jahr an, 2025 wieder auf Tournee zu gehen. Als großer Fan der Band seit über 20 Jahren, der nie das Glück hatte, einen Liveauftritt mitzuerleben, konne ich mir diese Gelegenheit natürlich nicht entgehen lassen. Und am 14. Juni 2025 war es dann so weit: Savatage traten in der Turbinenhalle in Oberhausen auf – und ich war mit dabei!
Der nachfolgende Text ist ursprünglich als Thread auf der Plattform Bluesky erschienen. Ich habe ihn für die Dokumentation im WWWelt-Blog nur geringfügig bearbeitet.
Als wir gegen 18:45 Uhr an der Halle ankamen, mussten wir uns in eine erschreckend lange Warteschlange einreihen, die aber superschnell „abgearbeitet“ wurde. Keine 10 Minuten später waren wir drin. Beim Merchstand mussten wir deutlich länger warten. Und natürlich hatte man wieder viel zu wenige Shirts in XL dabei. Ich werde es nicht verstehen.
Los ging es dann um 20 Uhr mit der deutschen Band Induction, die einen tollen Job als Vorgruppe machte. Die Band heizte der ausverkauften Halle mit sehr anständigem Old School Metal ein – und einer geschickt eingestreuten Coverversion von „The Final Countdown“. Nach sechs Stücken war dann Schluss und das Publikum gut eingeheizt.

Setlist (nach setlist.fm):
- Born From Fire
- Fallen Angel
- I Am Alive
- The Final Countdown (Coverversion)
- Set You Free
- Medua
- Beyond Horizons
- Go to Hell
- Queen of Light
Dann war es gegen Viertel nach 9 endlich so weit: Savatage waren zurück auf deutschem Bühnenboden! Empfangen von einem begeisterten und textsicheren Publikum sowie bester Stimmung legte die Band gleich richtig gut los und spielte ein rund 100minütiges Set aus 20 Stücken und einer Zugabe.
Am häufigsten vertreten war das „The Wake of Magellan“-Album, mein liebstes Album der Band. Aber natürlich gab es auch alle Klassiker von „Sirens“ und „Hall of the Mountain King“ über „Edge of Thorns“ und „Gutter Ballet“ bis „Chance“ (sen-sa-tio-nell!) und „Dead Winter Dead“.
„Believe“ wurde als eine Art „Fernduett“ mit einem eingespielten Video zusammen mit dem gesundheitlich verhinderten Bandmastermind Jon Oliva dargeboten – was sehr gut funktionierte. Beendet wurde das Ganze mit „Power of the Night“ als Zugabe.

Was war gut? Die Stimmung! Die Masse an Songs und Hits. Auch musikalisch konnte die Band weitgehend überzeugen – Zak Stevens war toll bei Stimme und auch die Band um Chris Caffery, Johnny Lee Middleton, Al Pitrelli und Jeff Plate sowie die beiden neue Keyboarder klang frisch und treffsicher.
Was war nicht so gut? Der eigentlich exzellente Sound wurde in lauteren Passagen etwas „breiig“. Die Videoshow hatte starke 90er-Vibes (nicht im guten Sinne). Für mich persönlich hätte es auch nicht so viel von „Wake“ und „DWD“ sein müssen. Das sind sensationelle Alben. Aber es sind Alben-Alben.
Beim Gesang war ich mir nicht immer sicher, ob Stevens manchmal einen halben Ton daneben singt oder ob das eine absichtliche Neuinterpretation ist. Und „Power of the Night“ war für meinen Geschmack kein guter Abschluss
Aber das ist Kritik auf höchstem Niveau. Es war insgesamt ein spektakulär gutes Konzert, das Hoffnung darauf macht, dass die Geschichte von Savatage nun vielleicht doch noch weitergeht.
Setlist (nach setlist.fm):
- The Ocean
- Welcome
- Jesus Saves
- Sirens
- Another Way
- The Wake of Magellan
- This is the Time (1990)
- Strange Wings
- The Storm
- Morning Sun
- Handful of Rain
- Chance
- Starlight / I Am / Mozart and Madness
- Dead Winter Dead
- The Hourglass
- Gutter Ballet
- Edge of Thorns
- Believe
- Taunting Cobras
- Hall of the Mountain King
Zugabe
- Power of the Night

Andreas Blohm

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